Martin: Ex-Buddhist

Von Buddha zu Christus

Ich wurde 1960 als Sohn eines Landwirts in den Niederlanden geboren. Schon früh fragte ich nach dem Sinn des Lebens und machte mich aus diesem Grunde, gleich nach dem Abitur, zu einer neunmonatigen Reise nach Südamerika auf. Als ich dort von einem holländischen Einwanderer von Jesus hörte, begriff ich nicht was das für mich bedeutete. Bewusst entschied ich mich meinen eigenen Weg zu gehen. Frustrierende Liebesaffären, sowie das Vorbild meines Vaters als Landwirt, sagten mir, dass der Sinn des Lebens weder in der Liebe, noch in dem Beruf als Landwirt zu finden war. Ebenso wenig entdeckte ich ihn in dem anschließenden Studium der Psychologie.

Auf den Rat eines Nachbarmädchens reiste ich für einige Monate nach Indien, um dort an einem Meditationskurs in einem buddhistischen Zentrum teilzunehmen. Zu den Füßen der tibetischen Lehrmeister meinte ich dann meinen Platz gefunden zu haben.

Erleuchtung wurde mein Ziel. Ich meditierte, warf mich an “heiligen Orten“ nieder (60.000 mal), um mich zu reinigen und hörte auf die Anweisungen der Lehrmeister. Der Unterrichtsstoff war schwer verständlich, aber die ruhige Ausstrahlung der Lehrer faszinierte mich. Meine Eltern erschraken sehr über mein völlig abgemagertes Aussehen, als sie mich bei meiner Rückkehr empfingen. Es gab kaum noch eine Verständigungsebene zwischen uns. Ich arbeitete ein wenig auf ihrem Hof, um dann mit dem verdienten Geld buddhistische Zentren in den Niederlanden, Frankreich und England zu besuchen. Mein vorläufiges Ziel war allerdings, meinen persönlichen Guru in Indien zu suchen und bei ihm zu bleiben. Mein Vater erkannte den Ernst meiner Absichten und fragte, ob er mir mein Erbteil auszahlen solle.

Während meiner Reise in England sprach mich eine niederländische Buddhistin an. Sie sagte, dass sie in telepathischem Kontakt mit einigen tibetischen Lehrmeistern stehe und eine habe Nachricht von einem Lehrmeister des Dalai Lamas für mich habe. Dieser ehrwürdige alte Mann, dem ich in Indien schon begegnet war, ließ sagen, er sei mein Guru. Durch die Beziehung zu dieser Frau war der Weg nach Indien für mich nicht mehr nötig. Die telepathischen Kontakte und unsere Partnerbeziehung sollten dazu dienen, mein Leben zu reinigen und selbstlos zu werden. Es war mir von Anfang an klar, dass der buddhistische Weg schwer sein würde. Mit einem Leidensweg dieser Art hatte ich jedoch nicht gerechnet. Er war besonders dadurch schwer, dass diese Beziehung nur aus Vernunft und dem Wunsch nach spiritueller Weiterentwicklung angegangen wurde und ich in geistlicher Abhängigkeit von meiner Partnerin lebte, die selber, aufgrund furchtbarer Kindheitserlebnisse, noch innere Heilung brauchte. Buddha sagt jedoch: Das Leben ist Leiden. Der Ausweg aus dem Leiden ist Selbstlosigkeit. Jede Methode, die dazu verhelfen würde, war gut. So praktizierten wir in Amsterdam, wo wir zusammen wohnten, neben Meditation, eine ganze Palette alternativer therapeutischer Methoden.

Mein Leben war zerrissen. Während der Meditationen fühlte ich Frieden, aber im Alltag befanden wir uns im ständigen Streit. Durch telepathische Botschaften meines Gurus wurden wir ermutigt weiter zu gehen. Als mein Guru starb, übernahm der Dalai Lama seine geistlichen Fähigkeiten. Wir verehrten ihn und besuchten seine Vorlesungen in London. In seinem Schutz wähnten wir uns im Frieden, aber die gegenseitigen alltäglichen Streitereien wurden immer schlimmer. Ich entschied mich erneut für eine Reise nach Indien. Nach einem Monat schweigender Meditation in einer Hütte in den Bergen, bekam ich Gelegenheit dem Dalai Lama persönlich zu begegnen. Seine freundliche Art sprach mich sehr an und so nahm ich die Anweisungen zu weiteren mühevollen Praxen in Kauf.

Inzwischen hatte ich mein Psychologiestudium abgeschlossen und ein Schiff in Amsterdam gekauft, welches als alternatives Therapiezentrum eingerichtet war. Ich verliebte mich in eine deutsche Frau und brach die alte mühevolle Beziehung ab. Meine deutsche Freundin hatte zwar die gleiche Ausbildung wie ich, war aber keine Buddhistin. Sie zog zu mir auf das Schiff, wo wir gemeinsam arbeiteten. Wir spürten aber, dass wir den Menschen noch nicht genug helfen konnten.

Eines Tages wurde der Arbeitsbereich des Schiffes durch einen Brand zerstört. Wir nahmen dies als ein Zeichen das Schiff zu verkaufen und begaben uns auf eine Weltreise. Ich wollte nach Indien, um meinen Guru zu besuchen. Es hieß, dass eine neue Inkarnation des alten Meisters gefunden worden war. Als wir am Haus ankamen, spielte der Fünfjährige im Garten. Ich verneigte mich vor dem kleinen Knaben, konnte aber nicht mit ihm als mit meinem Meister sprechen. Der Körper des alten Gurus war einbalsamiert und befand sich gut erhalten in einem Glaskasten im Haus. Ich setzte mich vor den Kasten und nahm telepathisch Kontakt mit ihm auf. Plötzlich erschallte eine laute Stimme in mir, die sagte: „Gehe deinen eigenen Weg!“ Fassungslos und erschrocken war es mir, als ob mein Vater mir die Tür wies. Nach langen Überlegungen kam ich zu dem Schluss, diese fremde Religion verlassen zu müssen. Trotz dieses Gedankens fühlte ich mich zwar weiterhin als Buddhist, suchte aber nach eigenen Formen.

Unsere Reise ging über Indonesien nach Australien. Oft war ich völlig depressiv, weil ich nicht wusste, wie es mit meiner spirituellen Entwicklung weiterging.

Dann wurden wir eines Tages in Australien in eine christliche Gemeinde eingeladen. Es war ein sehr lebendiger Gottesdienst, bei dem spürbar war, dass dieser Gott zu dem man betete anwesend war. Das hatte ich in einer Kirche noch nie erfahren. Nach dem Gottesdienst kam eine Frau zu meiner Freundin und fragte, ob sie mit ihr beten dürfe. Meine Freundin zweifelte und fragte nach meiner Zustimmung. Ich dachte: „Vielleicht wird sie dann ein echter Christ. Das passt gut zu einem echten Buddhisten.“ Ich ermutigte sie und begleitete sie zum Gebet. Die Frau holte noch den Pastor und betete so voller Hingabe, dass eine klare, einfache und persönliche Gegenwart einer großen Kraft über uns kam. Staunend sah ich zu und erlebte, wie meine Freundin ihr Leben Jesus gab. Ich wusste, dass alles was hier geschah die Wahrheit war.

Als die Frau anschließend fragte, ob sie auch mit mir beten dürfe, fand ich dies nicht unbedingt nötig, denn ich fühlte mich gut. Da ich sie nicht enttäuschen wollte, willigte ich ein. Nach einer kurzen Zeit des Gebetes, bat sie mich etwas nachzusprechen und forderte mich auf, alle meine anderen Religionen abzuschwören. Das hatte sie meiner Freundin nicht gesagt. Ich verspürte einen enormen Widerstand in mir. Aus meinem religiösen Stolz heraus wollte ich nein sagen. Als Buddhist hatte ich jedoch gelernt zu beobachten und zu prüfen. Ich nahm die klare Gegenwart über und um uns immer noch wahr. Sie war sehr groß und mein Widerstand im Vergleich dazu sehr klein und so entschloss ich mich, trotz des Widerstandes diesen Satz auszusprechen.

Bis dahin meinte ich zu wissen, dass die Erleuchtung von innen aus geschah. Jetzt kam sie in der Person Jesu von außen zu mir. Nach diesem Ereignis waren wir drei Tage lang voller Frieden und Liebe, dann war es, als ob Buddha und Jesus in mir miteinander kämpften. Meine Freundin wurde unsicher und begann mit mir zu streiten. Da unser Maßstab der Wahrheit unsere Gefühle waren, verließen wir den Ort und flüchteten nach Sydney, um wieder in unser altes Leben einzusteigen. Auf einem Fußgängerüberweg, mitten in der Stadt, kam ein junger Mann mit strahlenden Augen auf uns zu und fragte: „Kennt ihr Gott?“ Seine Ausstrahlung ließ keinen Zweifel daran, dass er Gott kannte. Wir konnten seine Frage nicht ganz verneinen, wollten aber gerne ausweichen. Er aber lief neben uns her, gab uns eine Einladung für eine Bibelausstellung seiner Gemeinde, zeigte uns den Eingang und verließ uns. Wir staunten, zum zweiten mal waren wir auf so klare Weise angesprochen worden.

Als Buddhist kannte ich keinen persönlichen Gott. Ich hatte Jesus inzwischen in eine Reihe von Gurus gesetzt. Nun wusste ich, dass er der lebendige Gott in Person war. Wir gingen in diese Ausstellung, trafen dort mit Christen zusammen und wussten, dass wir diesem Jesus folgen mussten.

Martin: Ex-Buddhist

Martin: Ex-Buddhist

Mein Leben war zerrissen. Während der Meditationen fühlte ich Frieden, aber im Alltag befanden wir uns im ständigen Streit.

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